Ritterturnier

Begleitband zur großen Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen, 10. April bis 21. September 2014

Ritterturniere gehören zu den spektakulärsten Veranstaltungen der europäischen Festkultur. Sie waren nicht nur Kampfspiele, sondern auch wichtige gesellschaftliche Ereignisse. Die Turniere dienten der Selbstdarstellung des Adels und verbanden dabei eindrucksvoll Machtbewusstsein und Minne, sportlichen Ehrgeiz und Kampfeslust.
Ein bedeutender Austragungsort von großen Ritterturnieren im 15. Jahrhundert war Schaffhausen. Hunderte von Rittern übten sich dort im kämpferischen Wettstreit.

In einer prächtigen Sonderschau wird erstmals die Geschichte des europäischen Ritterturniers beleuchtet. Außer den Objekten aus dem Schaffhauser Museum werden hier Leihgaben aus den berühmten habsburgischen Sammlungen in Wien präsentiert. Die Rüstungen des Adels sind Wunderwerke der Metallkunst und werden mit modernster Ausstellungstechnik erschlossen. Elfenbeintäfelchen und Buchmalerei schildern unterdessen die Verehrung der Damen im Minnedienst. Neben der Rolle der Damen geht es um die Ausbildung der Knappen, Gericht und Strafe. Aber auch der glanzvolle Rahmen mit Musik, Tanz und Bankett und die sog. Scherzturniere werden thematisiert.

Das opulent bebilderte Begleitbuch zur Ausstellung führt mit interessanten Erläuterungen anschaulich in die Thematik ein. Namhafte Spezialisten breiten in ihren Aufsätzen die neusten Forschungsergebnisse aus. Erstmals liegt ein Buch vor, in dem historische Text- und Bildquellen und Objekte der Sachkultur einen Gesamtüberblick über die wechselvolle Geschichte des Turnierwesens geben.