Das Gebetbuch Kaiser Maximilians I.
Meisterhafte Zeichnungen der deutschen Renaissance
Die Kunstbuch-Edition auf einen Blick
2 Bände, 248 und 148 Seiten, im Format 32,5 x 22,0 cm.
Leinenbände, Fadenheftung, Schmuckschuber.
Bildband: Wiedergabe aller Seiten der beiden in München und Besançon verwahrten Teilbücher in Originalgröße und der ursprünglichen Reihenfolge.
Textband: ausführlicher Kommentar von Heidrun Lange-Krach, deutsche Übersetzung des Gebetbuch-Textes von Peter Diemer, Vorworte von Henry Ferreira-Lopes und Claudia Fabian.
Die zarten, in farbiger Tinte an den Blatträndern ausgeführten Federzeichnungen im (Neuen) Gebetbuch Kaiser Maximilians I. faszinieren den Betrachter durch die Vielfalt der Motive und Ideen, die unbeschwert wirkenden Kompositionen und die Verspieltheit der Linienführung. Ein großartiges Zeugnis der deutschen Altmeistergraphik!
Dürer, Altdorfer, Cranach u.a.
Das reich mit Federzeichnungen ausgestattete Exemplar des Gebetbuchs ist ein Gemeinschaftswerk der größten deutschen Renaissance-Künstler. Von 1515 bis zum Tod des Kaisers 1519 waren Albrecht Dürer, Lucas Cranach d.Ä., Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair d.Ä., Hans Baldung gen. Grien und Jörg Breu d.Ä. mit dem Dekor der Blattränder beschäftigt. Der Humanist und Augsburger Stadtschreiber Konrad Peutinger dürfte für die Auswahl der Künstler zuständig gewesen sein. Dürer, Altdorfer und Burgkmair gehörten freilich ohnehin zu den von Maximilian bevorzugten Künstlern. Die Zeichnungen im Gebetbuch selbst lassen erkennen, dass Dürer und Altdorfer als Erste an den Randillustrationen arbeiteten und ihren Anteil fertigstellen konnten. Ebenso hat Cranach seine Arbeiten abgeschlossen, während die Zeichnungen von Burgkmair, Baldung und Breu vielfach skizzenhaft geblieben sind.
Geteiltes Meisterwerk wieder vereint
Als sog. Prachtausgabe, was Format und Schrifttype anbelangt, wurde das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. zum Jahreswechsel 1513/14 bei Johannes Schönsperger in Augsburg zunächst in einer Auflage von zehn Stück (probe‑)gedruckt. Nur eines dieser Exemplare wurde mit Randzeichnungen von Dürer, Altdorfer, Cranach u.a. ausgestattet und zählt heute zu den berühmtesten Werken der europäischen Kunst. Im Laufe seiner Geschichte wurde das Buch geteilt. Ein Teil wird in München, der andere in Besançon verwahrt. Die Kunstbuch-Edition gibt nun erstmalig alle erhaltenen Seiten des Meisterwerks in Originalgröße und ursprünglicher Reihenfolge wieder.
Spannende neue Erkenntnisse
Die Kunsthistorikerin Heidrun Lange-Krach, die hier als Autorin gewonnen werden konnte, hat sich intensiv mit dem Gebetbuch Kaiser Maximilians I. beschäftigt. Ihre interessanten Ergebnisse werden in der Edition erstmals veröffentlicht. So scheint das mit Federzeichnungen ausgestattete Exemplar eine 1513 gedruckte „Korrekturfahne“ zu sein, die längst überholt war und deshalb an verschiedene Künstler zur Illustration der Ränder gegeben wurde. Das Gebetbuch ist als ein nicht vollendetes Gedechtnus-Projekt des Kaisers zu begreifen und war zu dessen liturgischer Memoria für die Kleriker des St.-Georgs-Ritterordens bestimmt. Diese Fragen werden im Textband behandelt. Im Bildband der Edition können Sie die wunderbaren Zeichnungen der großen deutschen Renaissance-Meister originalgetreu erleben.
„Die in bunter Tinte angebrachten Zeichnungen von Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren, Hans Baldung Grien, Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair und Jörg Breu machen dieses Exemplar des Gebetbuchs Kaiser Maximilians I. zugleich zu einem Kompendium der namhaftesten Vertreter der ‚altdeutschen‘ Zeichenkunst und einem der berühmtesten und schönsten Erzeugnisse der europäischen Kunst.“
Claudia Fabian
Leiterin der Abteilung Handschriften und Alte Drucke
Bayerische Staatsbibliothek München
Vergriffen
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