Die Bilderbibel aus Padua
Die spannendste Bibel an der Schwelle von Spätgotik zur Frührenaissance
Faksimile-Edition
Die Bilderbibel aus Padua: Die Handschrift
Eine prächtige Bilderbibel
Der Malstil im Bibelcodex aus Padua ähnelt dem von Jacopo da Verona, der die wundervollen Fresken des Oratoriums von Sankt Michael (einer Gebetshalle im gotischen Stil) zum Leben der Jungfrau Maria malte. Einige Kunsthistoriker sehen in Jacopo deshalb den Buchmaler der Bilderbibel. Neben dem Herrn von Padua kämen auch die Kirche und zahlreiche Vertreter der wohlhabenden Bildungsschicht und des Adels als Auftraggeber der Bilderbibel in Betracht. Im Bild zu sehen sind Fresken des Jacopo da Verona von 1397 im Oratorium di San Michele in Padua, welche wohl als Vorbild für die Bilderbibel gedient haben. Vergleichen Sie mit einem Klick auf die Fresken die Miniaturenseite fol. 54r aus der Paduaner Bibel!
Ob Fresko oder Miniatur – Mehr Realismus in der Wiedergabe
Buchkunst aus einer der ältesten Städte Italiens
Bilderbibel aus Paduar
Unter der Lupe: Bilder wie in einem Film
Bilderbibel aus Padua
Die Bilderbibel aus Padua: Die Edition
Handschrift und Faksimile im Überblick
Handschrift: British Library, London, Add. MS 15277
Entstehungszeit: kurz vor 1400
Entstehungsort: Italien, Padua
Format: 32,5 x 23 cm
Umfang: 172 Seiten (86 Blatt)
Künstler: Jacopo da Verona?
Auftraggeber: Francesco Novello da Carrara?
Ausstattung: 529 Bilder zum Alten Testament – ein berauschender Zyklus von Miniaturen, die das Alte Testament illustrieren, von Exodus I:11 bis zum Ende des Buches Josua, mit kurzen Legenden in altitalienischer Sprache. Die Bildbeschreibungen sind kurz gehalten – das narrative Bild spricht für sich! Die Miniaturen schildern prinzipiell das biblische Geschehen, sind jedoch durchsetzt von profanen Inhalten.
Einband: Schwarzer Ledereinband mit eleganter Goldprägung auf den Innenspiegeln, handumstochenes Kapitalband, Faksimile und Kommentarband in handgefertigter Leinenkassette.
Kommentarband zur Edition: Dr. Karl-Georg Pfändtner (Leiter der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg) und Dr. Ulrike Bauer-Eberhardt (ehemals Bayerische Staatsbibliothek München). Dt. Übersetzung des altitalienischen Textes: Dr. Marina Molin Pradel (Bayerische Staatsbibliothek) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Norbert Kössinger (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg).
Druckauflage: 680 Exemplare
Faksimile-Edition
Einige Seiten zum Blättern:
Ein Blick in die Paduaner Bilderbibel
Der zum Blättern ausgewählte Ausschnitt aus der Paduaner Bilderbibel umfasst die Seitenfolge fols. 12r-16v. Aus der Geschichte des Moses sehen Sie dessen Empfang der Gesetzestafeln, das Motiv des Rückfalls in den Götzendienst, die Revolte gegen die Autorität des Moses und manches mehr.
Die bildbeschreibenden Bibelparaphrasen über und unter den Miniaturen sind in einem paduanisch gefärbten Italienisch anstatt in Latein verfasst. In Text und Bild verschmelzen auf einzigartige Weise die Vergangenheit der biblischen Geschichte mit der Gegenwart des Auftraggebers aus Padua um 1400.
Faksimile-Edition
Herausforderungen bei der Herstellung: fac simile
Das Alte Testament wird lebendig
Die ägyptischen Plagen, der Auszug der Israeliten aus Ägypten, Mose und die Zehn Gebote, die Anbetung des Goldenen Kalbs, die Trompeten von Jericho – viele bekannte Geschichten aus dem Alten Testament werden lebendig. Fast alle der großformatigen Seiten werden von vier gerahmten Miniaturen ausgefüllt; zusätzlich gibt es fünf ganzseitige Miniaturen. In ihrer szenischen Abfolge lassen sich die detailreich erzählten Geschichten des Alten Testaments sehr gut mitverfolgen.
In Bildern schwelgen
Alle 172 Seiten der Bilderbibel aus Padua werden mit ihren Miniaturen originalgetreu wiedergegeben. Seite um Seite erzählen die Bilder in frisch strahlenden Farben die Geschichten des Alten Testaments. Bahnbrechende Neuerungen, welche die oberitalienischen Künstler, allen voran Giotto, in die Wandmalerei eingeführt haben, machen sich bemerkbar. Architekturelemente, Landschaftsdetails und Personengruppen sind in den Miniaturen oft als Einheiten konzipiert, die in die Tiefe des Bildfeldes führen.
Brilliante Farben und Menninge
Getreu dem Original ist das Faksimile in schwarzes Leder gebunden, der Spiegel von Vorder- und Rückdeckel mit eleganter Goldprägung verziert. Die Rauheit des Papiers und seine leichten Wellen geben das Gefühl, Pergament in den Händen zu halten. Unter den Farben ist Menninge – ein leuchtender Orangeton – der auffallende Farbakzente in der Bilderbibel schafft, eine Herausforderung bei der Faksimilierung (siehe Feuerstelle, fol. 34r). Hier braucht es das ganze Wissen des Lithographen, um in diesen Farbton die Brillanz des Originals hineinzubringen.
Faksimile-Edition
Das Faksimiledossier zur Edition
Das handgefertigte Faksimiledossier in Leinen im Format 34 × 24 cm beinhaltet einen Original-Faksimilebogen (Folios 8-9) mit 16 Szenen aus dem Alten Testament. Von den biblischen Plagen über das Passahmahl und dem Durchzug durch das Rote Meer – Bild für Bild lassen sich die spannenden Ereignisse rund um den Auszug aus Ägypten nachvollziehen.
Ein 36-seitiges Begleitheft mit einem Beitrag von Dr. Ulrike Bauer-Eberhardt erwartet Sie. Die Faksimilemappe führt ein in die farbige Bilderwelt der Bibel aus dem Blickwinkel der Künstler des Trecento. Testen Sie Ihre Kenntnisse der Bibelgeschichten – jedes Blatt mit seinen zahlreichen Miniaturen wird in Wort und Bild erklärt. Die Bilderbibel aus Padua bietet Bilderspaß pur. Mit ihren Miniaturen öffnet sich eine Bildergalerie, die das Auge staunen lässt.
Bilderbibel aus Padua