Queen-Mary-Psalter, fol. 151r

Der Queen-Mary-Psalter

Eine Handschrift der Superlative

Eine Handschrift der Superlative aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts: mehr als 800 Miniaturen, historisierte Initialen und Bas-de-page-Szenen! Egal, an welcher Stelle man den Queen-Mary-Psalter aufschlägt, sofort taucht man in eine phantasievolle Bildwelt ein. Es grenzt an ein Wunder, dass ein einziger Künstler diese überwältigende Bilderfülle geschaffen hat, und doch sind alle Elemente des Buchschmucks aus einer Hand und von derselben höchsten künstlerischen Qualität. Erstmals kann dieser königliche Psalter nun als originalgetreue Faksimile-Edition Seite für Seite und Bild für Bild in seiner ganzen Pracht bei Ihnen zu Hause erlebt werden.

Drei Original-Faksimilebogen dieser Bilderhandschrift
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Faksimile-Edition

Queen-Mary-Psalter: Die Handschrift

Detailbild

Ein königlicher Psalter

Der wahrscheinlich in London entstandene Queen-Mary-Psalter ist eine der wertvollsten Handschriften im Besitz der British Library. Umfang, Ausstattungsreichtum und die höchste künstlerische Qualität lassen keinen Zweifel, dass der oder die Auftraggeberin aus dem engsten Umfeld der englischen Königsfamilie stammte. Die Herstellung wird in den Zeitraum 1310–1320 datiert, also in die Regierungszeit von König Eduard II. und seiner Frau Isabella von Frankreich. Möglicherweise war der Psalter ein Geschenk an das Paar oder für ein königliches Kind gedacht. Die erste gesicherte Besitzerin des Psalters ist die englische Königin Maria I. Tudor (reg. 1553–1558), deren Namen der Psalter heute trägt.

Ein einziger genialer Buchmaler

Es ist kaum zu glauben, dass der Queen-Mary-Psalter das Werk eines einzigen Buchmalers ist. Miniaturen, Zeichnungen, Initialen – alles ist in einer Qualität, die die gesamte englische und französische Buchmalerei der Gotik überstrahlt. Der Buchmaler ist nur unter seinem Notnamen „Queen-Mary-Meister“ bekannt. Sein technisches Geschick und seine erstklassige Vorstellungskraft ermöglichten es ihm, aus vielfältigen Quellen einen ganz persönlichen Stil zu schaffen. Sein Figurenstil ist eine exquisite Neuinterpretation und Verfeinerung der etablierten Buchmalerei in England. Seine Rolle in der englischen Kunst kann mit der von Giotto in Italien und mit der von Jean Pucelle in Frankreich verglichen werden.

Atemberaubend vielfältig

Mit seinem Bilderreichtum ist der Queen-Mary-Psalter eine wahre Bilderbibel. Den Auftakt bildet ein Zyklus mit rund 223 Illustrationen zum Alten Testament, danach folgt der Festkalender mit 24 seitenbreiten gerahmten Miniaturen. Über 100 Miniaturen erzählen das Leben, die Wunder und die Passion Jesu in teilweise ungewöhnlichen Ikonographien und Szenen. Der als »Bas-de-page« bezeichnete Leerraum unten auf der Seite präsentiert das Mittelalter in seiner gesamten Vielfalt: die Tierwelt des Bestiariums, Ritter in Turnieren und in der Schlacht, Szenen der Jagd, höfisches Leben mit Tafelfreuden, Musikanten, Gauklern, Drolerien und mythologische Wesen – der Phantasie des Queen-Mary-Meisters sind keine Grenzen gesetzt.

Grabmal Eduard II.

Queen-Mary-Psalter

Unter der Lupe: Das Beste vereint auf einer Seite

Folio 233v zeigt den für den Queen-Mary-Psalter typischen Dreiklang aus Miniatur, historisierter Initiale und Bas-de-page-Szene. Vor strahlendem Goldgrund geschieht der Einzug in Jerusalem am Palmsonntag. Ein überaus sorgfältig gestalteter blau-roter Zierrahmen fasst die Miniatur ein, die intensiven Farben leuchten immer noch so, als wären sie eben erst frisch gemalt. Christus auf der Eselin mit ihrem Füllen nimmt beinahe den gesamten Bildraum ein. Auffallend ist sein heller Mantel aus zarten Rosa- und hellen Grüntönen über einem Gewand aus Muschelgold. Seine beiden Begleiter sind dagegen in starkfarbene Gewänder gehüllt.Die beiden Jünger bilden optisch das Gegengewicht zum Stadttor von Jerusalem, das die Menge kaum fassen kann.
Als Zeichen der Ehrerbietung breitet einer ein leuchtend blaues Gewand vor den Hufen der Eselin aus. Ein anderer Beobachter ist in den Baum geklettert, um Palmzweige abzuschneiden. Dabei biegt er die Baumkrone so weit nach unten, dass sie unter den Bildrand passt. Die Zierinitiale D(ixit) enthält eine Darstellung der Trinität. Noch einmal deutlicher als in der Deckfarbenmalerei zeigt sich die vorzügliche zeichnerische Kunstfertigkeit des Queen-Mary-Meisters in den graphischen Bas-de-page-Darstellungen. Hier predigt der hl. Stephanus vor drei Zuhörern. Mit sicherem Pinselstrich ist der Faltenwurf der Gewänder gezeichnet, die subtile Kolorierung verstärkt den plastischen Eindruck der harmonisch proportionierten Figuren.

Queen-Mary-Psalter

Queen-Mary-Psalter: Die Edition

Queen-Mary-Psalter

Handschrift und Faksimile im Überblick

Der Queen-Mary-Psalter vereint mehr als 800 Miniaturen, historisierte Initialen und Bas-de-page-Szenen. Ein einziger Künstler hat diese überwältigende Bilderfülle geschaffen. Er erschuf eine Handschrift der Superlative, die auf jeder Seite mit höchster künstlerischer Qualität beeindruckt.

Handschrift: British Library, Royal MS 2 B. VII
Entstehungszeit: um 1310–1320
Entstehungsort: England, London (?)
Format: 27,5 x 17,5 cm
Umfang: 638 Seiten (319 Blatt)
Künstler: ein Künstler, bekannt als „Queen-Mary-Meister“
Auftraggeber: aus dem nächsten Umfeld von König Eduard II. und seiner Frau Isabella von Frankreich
Ausstattung: 374 Miniaturen, davon 151 Miniaturen in strahlendem Gold und 223 lavierte Federzeichnungen, 464 Bas-de-page-Szenen in zart kolorierter Grisaille-Zeichnung, 23 historisierte Initialen, zahlreiche mehrzeilige farbige Initialen mit Gold, punzierte Goldhintergründe, großflächig aufgetragenes Blattgold und fein schimmerndes Pinselgold, intensiv leuchtende Farben
Einband: Dunkelroter Ledereinband mit reicher Goldprägung auf dem Buchrücken und vergoldeten punzierten Zierecken sowie gravierten Schließenbeschlägen
Kommentarband zur Edition von Nigel Morgan / Lynda Dennison / Delbert Russell
Druckauflage: 480 Exemplare

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Einige Seiten zum Blättern:

Ein Blick in die faksimilierte Handschrift

Die zum Blättern ausgewählten Seiten umfassen fol. 210v bis fol. 214r. Der kleine Ausschnitt erlaubt einen Einblick in das vielfältige Bild-programm und das künstlerische Talent des Queen-Mary-Meisters. Miniaturen, historisierte Initialen, Textseiten mit strahlendem Gold und bezaubernde Bas-de-page-Szenen machen den unverwechselbaren Charakter des Queen-Mary-Psalters aus. Die Miniaturen zeigen Martha und Christus, Lazarus, Johannes den Täufer und den lehrenden Christus. Die Bas-de-page-Motive zeigen die wundersamen Interventionen der Jungfrau Maria.

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Herausforderungen bei der Herstellung: fac simile

Ein Staatsschatz wird faksimiliert

Eine Handschrift im Range eines Staatsschatzes ist nur unter strengsten Auflagen zugänglich. Jahrelange Verhandlungen sind der finalen Unterzeichnung des Vertrags mit der British Library vorangegangen. Alle Seiten des Queen-Mary-Psalters werden vor Ort in der British Library aufgenommen. Zwei Lithographen arbeiten monatelang an den Auszügen für die originalgetreue Wiedergabe der leuchtenden Farben, des strahlenden Goldes und der Patina. Alle Blätter werden von Hand nachbearbeitet, damit das Gold möglichst authentisch auf den leicht welligen Blättern funkelt.

Funkelndes Gold

Viele der Goldhintergründe sind zusätzlich ziseliert oder mit Punzierungen geschmückt, für die ebenfalls eigene Auszüge erstellt werden. Auch die Goldwiedergabe auf den übrigen reich mit Miniaturen und Initialen geschmückten Seiten birgt Herausforderungen. Strahlendes Blattgold und fein schimmerndes Pinselgold werden in ihren verschiedenen Nuancen in separaten Goldauszügen erfasst und jeweils in eigenen Durchgängen durch die Druckmaschine wiedergegeben; zum Teil sind es kleinste Goldpartien in schachbrettartig gemusterten Hintergründen, die geheimnisvoll funkeln.

Edles Leder, gold geprägt

Ein dunkelroter Ledereinband mit luxuriöser Goldprägung auf dem Buchrücken schmückt die Faksimile-Edition. Von dem Samteinband aus der Zeit Queen Mary’s sind nur noch die Buchdeckel erhalten und diese sind in einem so schlechten Zustand, dass in Absprache mit der British Library nur die vergoldeten, punzierten Zier-ecken und die gravierten Schließenteile mit den Emblemen des Hauses Tudor – Löwe, Lilie, Fallgitter und Drache – für die Faksimile-Edition wiedergegeben werden. In dieses dekorative Gewand bindet der Buchbinder die von Hand zum Buchblock gehefteten Lagen.

Queen-Mary-Psalter, Farbvergleich
Queen-Mary-Psalter, Golddetail

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Das Dossiermappe zur Edition

Queen-Mary-Psalter, Faksimiledossier
Um der reichen Bilderfülle des Queen-Mary-Psalters gerecht zu werden, erscheint zur Edition ein Faksimiledossier der besonderen Art. Das Dossier enthält ein in Leinen gebundenes Faksimilealbum im Format 18,3 x 28,6 cm mit drei Original-Faksimilebogen mit insgesamt 12 Seiten. Sie zeigen die Ereignisse rund um die Arche Noah (fol. 6–7), den zwölfjährigen Jesus im Disput mit den Schriftgelehrten (fol. 150–151) und diverse Bildszenen von der Grablegung bis zum ungläubigen Thomas (fol. 280–281). Einen Vorgeschmack auf die spannenden Beiträge mit den aktuellsten Ergebnissen der Forschung im Kommentarband gibt ihnen das rund 40-seitige Begleitheft, in dem erstmalig auch die beiden Spezialisten Nigel Morgan und Lynda Dennison einen Beitrag verfasst haben.

Queen-Mary-Psalter

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